Ein Einblick in die Auseinandersetzungen
Zur dritten Klasse wollten Eltern "richtigen Unterricht" und
veranlassten mich wieder einmal, die Klasse abzugeben.
Vorteil für mich: Ich fing wieder mit Schulanfängern an.
                                                                                                            22. Juli 1999

Lieber Herr Robischon, ,
Ihr Brief vom 20. 7.99  hat mich betroffen gemacht.Jch darf voraussehicken, daß
ich mir in letzter Zeit wirklich gewünscht habe, diese ewige und leidige Diskussion 
um Lehrweisen etc würde in der einen oder anderen Form endlich beendet werden. 
Ich wünschte mir, daß die eine oder auch die andere Partei nachgeben würde, 
damit endlich Ruhe einkehrt. 

Nun haben Sie nachgegeben. Das war vernünftig. Die " andere Seite " hätte wohl noch 
zwei Jahre weitergemacht.
Leider verliert Moritz nun einen Lehrer, der ihn einfühlsam und vielseitig für.Umwelt 
und sein Umfeld, vor allem für die Schrift und Sprache interessiert hat.
Daß er mit anderen Lehr- und Lernweisen zurechtkommt, ist für mich keine Frage. 
Dies hat er bei drei verschiedenen Lehrkräften heute schon bewiesen.
Daß er das "Klassenziel" der 2. Klasse erreicht hat, kann ich anhand von Vergleichen 
mit anderen Zweitklässlern aus unserem Bekanntenkreis bestätigen. 
Ob er bei Frau Xxx oder welcher ihn künftig noch unterrichtenden Lehrkraft besser 
lernen wird, muß erst noch bewiesen werden. Sie dürfen sicher sein, daß ich in keinem 
Fall inKaufnehme;daß es meinem Kind in der Schule schlecht ergeht. :
Einzelne Kinder haben jetzt schon Angst vor Frau Xxx, weil " die auch falsch geschriebene 
Buchstaben als Fehler anguckt". Ich versuche, Moritz (Name geändert) unbefangen 
auf die neue Lehrerin zugehen zu lassen und habe den Wechsel als völlig normal dargestellt.
So habe ich ihm gesagt, daß Herr Robischon -auch wenn er nicht mehr sein Lehrer sein wird
 -dennoch sein Freund bleiben wird.
Lassen Sie mich heute danke sagen für die Arbeit, die Sie an und mit Moritz
geleistet haben. Ich hätte nie gedacht, daß ein knapp achtjähriger Junge so
gerne und viel liest geschweige denn solche Geschichten und Briefe schreibt. 
Ich hoffe, dass der Keim weiter gedeiht.
Zum Schluß darf ich Ihnen sagen, daß ich froh darüber bin, daß Moritz diesen
Start ins Schulleben haben durfte. Der "Ernst des Lebens " beginnt früh genug.
Mit freundlichen Grüßen

zurück mit dem Button links oben